Pressemitteilung

Mehr Demokratie fordert frühzeitige Bürgerbeteiligung bei NRW-Olympia-Bewerbung

Das Land Nordrhein-Westfalen wird sich laut einem Bericht des WDR voraussichtlich erneut als Austragungsort für Olympische Sommerspiele 2036 oder 2040 bewerben. Der Fachverband Mehr Demokratie fordert, die Bürger frühzeitig an der Entscheidung über eine Bewerbung zu beteiligen. „Großprojekte wie Olympische Spiele haben massive Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der Region. Das betrifft die Kosten für eine solche Veranstaltung in Millionenhöhe, aber auch die Verkehrsbelastung oder Beeinträchtigungen durch Baustellen. Deshalb braucht es hier ganz besonders die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger. Diese müssen frühzeitig in die Entscheidung über eine Austragung einbezogen werden“, so Achim Wölfel, NRW-Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie.

Dass eine frühzeitige Beteiligung der Bürger wichtig sei, zeigen laut Wölfel Abstimmungen über Olympia-Bewerbungen, die es in den letzten Jahren in verschiedenen deutschen Städten gegeben habe. So gab es etwa in Bayern zahlreiche Abstimmungen über Olympische Winterspiele. Bei Ratsbürgerentscheiden zu den Winterspielen 2022 in Traunstein, Garmisch-Patenkirchen, München und im Berchtesgadener Land lehnte die Mehrheit der Abstimmenden eine Bewerbung ab. Eine Bewerbung in Hamburg scheiterte ebenfalls vor acht Jahren bei einem Volksentscheid. Dass die Bürger Olympische Spiele immer ablehnen würden, stimme allerdings nicht. In Kiel sprach sich die Mehrheit 2015 im Ratsbürgerentscheid für eine Bewerbung um Sommerspiele aus.

 

Vor rund zwei Jahren gab es schon einmal Bemühungen um eine Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region für die Olympischen Spiele 2032. Das damalige Beteiligungskonzept sah eine Beteiligung der Bürger in den Austragungsorten über Ratsbürgerentscheide vor. Die Bewerbung scheiterte allerdings, weil das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem australischen Brisbane frühzeitig den Zuschlag erteilte. Mehr Demokratie hatte das Beteiligungskonzept seinerzeit begrüßt. Denkbar sei laut Wölfel auch, im Rahmen eines gelosten Bürgerrats über die Bedingungen für Olympische Spiele in der Region zu beraten.

 

Weiterführende Informationen:

  1. WDR: Olympia-Bewerbung: NRW unterzeichnet Absichtserklärung
  2. Pressemitteilung: Ministerpräsident und Rhein-Ruhr-Initiative stellen Beteiligungskonzept für Olympia-Bewerbung vor

Pressesprecher


Jens Mindermann
Tel.: 0221 669 665 10
E-Mail: presse.nrwkein spam@mehr-demokratie.de

Fakten und Argumente