Pressemitteilung

Mindener gegen Rathaus-Abriss

Bürgerbegehren im Bürgerentscheid erfolgreich

Die Bürger der Stadt Minden sind mehrheitlich gegen den Abriss ihres Rathauses. Das hat ein am Freitag zuende gegangener Bürgerentscheid ergeben. Eine Mehrheit von 57 Prozent votierte für den Erhalt des Rathauses. Das meldete die Initiative "Mehr Demokratie" in Köln. Rund 66.000 Stimmberechtigte waren aufgerufen, darüber zu entscheiden, ob das alte Rathaus aus den 70er Jahren erhalten werden oder durch einen Neubau im Rahmen der Errichtung eines Einkaufszentrums ersetzt werden soll. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei hohen 46,2 Prozent.

 

Der Rat der Stadt Minden hatte im vergangenen Jahr beschlossen, das Stadthaus als Standort des Rathauses abzureißen. Dafür sollte ein 80 Millionen Euro kostendes Einkaufszentrum mit Namen "Domhof-Galerie" entstehen, das auch ein neues Rathaus integrieren sollte.

 

Der Aktionskreis "Historische Kulturstadt Minden" hatte hiergegen ein Bürgerbegehren gestartet. Er hatte auf den historisch-kulturellen Anspruch verwiesen, den es in Minden zu wahren gelte. Dazu zählt die Initiative den Erhalt des Kleines Domhofes als Ort der Ruhe zwischen den Einkaufszonen. Die intakte Bausubstanz müsse erhalten werden. Das von dem renommierten und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichneten Architekten Prof. Harald Deilmann entworfene und erst 1978 eingeweihte Stadthaus sollte nicht wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen.

 

Die Befürworter des Stadthaus-Abrisses hatten argumentiert, dass das Einkaufsangebot in Minden den Kundenwünschen nicht mehr gerecht werde. Deshalb sei ein neues Einkaufszentrum anstelle des Stadthauses notwendig. Bleibe der Rathauskomplex aus den 70er Jahren bestehen, lasse sich Minden eine einmalige Entwicklungschance im Einzelhandel und für die ganze Stadt entgehen.

 

Nach Angaben von Mehr Demokratie war die Abstimmung in Minden erst der zweite gültige Bürgerentscheid in diesem Jahr. Bei acht anderen Bürgerentscheiden war jeweils nicht die vorgeschriebene Mindestzustimmung von 20 Prozent aller Stimmberechtigten zur Abstimmungsvorlage erreicht worden.

 

<link>Mehr Informationen zum Bürgerentscheid

 

 

Pressesprecher


Jens Mindermann
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