Rosendahl

Bürgerbegehren gegen Jugendhaus

Träger: Bürgerinitiative

 

Status: Bürgerbegehren vom Rat übernommen

 

Aktuelles/Ergebnis: Der Rat der Gemeinde Rosendahl hatte am 17. Dezember 2009 mit den Stimmen von SPD, FDP, Grünen und Wähler-Initiative Rosendahl (WIR) die Gewährung eines Bau- und Einrichtungskostenzuschusses an die Kolpingsfamilie Osterwick zur Schaffung von Räumlichkeiten für die Offene Jugendarbeit beschlossen. Die Kolpingfamilie wollte den ehemaligen Bauhof im Ortsteil Osterwick zum Jugendhaus umbauen. Herzstück der Nutzungsfläche sollte laut Nutzungskonzept ein großer Raum mit Spiel- und Sitzmöglichkeiten sowie einer Theke sein. Es sollte ein Café eingerichtet werden, in dem bei Bedarf auch kleinere Gerichte hätten zubereitet werden können. Zudem sollte die Möglichkeit zu Filmvorführungen geschaffen werden.

 

Die Gemeinde setze auf Familienfreundlichkeit, deswegen sei das Jugendhaus wichtig, hieß es zur Begründung. Die Angebote in Darfeld und Holtwick blieben weiterhin bestehen. Neue Räumlichkeiten müssten aber her, etwa für Tanzkurse oder Medienprojekte. Derzeit wird der Jugendkeller als Treffpunkt benutzt. Die Fluchtmöglichkeiten im Jugendkeller seien aber infrage gestellt. Man könne die Kinder nicht weiter in ein Kellerloch schicken.

 

Das Jugendhaus sei nicht als Konkurrenz zu den Vereinen zu verstehen. Es diene eher zur Unterstützung, denn die Mitgliederzahlen in den Vereinen gingen zurück. Gründe seien der demografische Wandel sowie die Ganztagsschulen Die Jugendlichen hätten mit dem Besuch dieser Schulen keine Zeit mehr, in Vereinen tätig zu sein. Das geplante "Haus der Zukunft" sei zudem nicht nur ausschließlich für die Offene Jugendarbeit da. Jeder könne zu den Öffnungszeiten kommen.

 

Die Kosten von 100.000 Euro Kosten waren nach Angaben der Gemeinde gegenfinanziert. Neben einem Zuschuss des Kreises von 25.000 Euro werden 20.500 Euro an Sponsorengeldern bereit gestellt. Weitere 54.500 Euro stammen aus dem Konjunkturpaket II des Bundes für Infrastrukturmaßnahmen.

 

Eine Bürgerinitiative lehnte das Haus aufgrund der Kosten ab. Beim Jugendhaus gehe es nur um eine kleine Gruppe von Jugendlichen, der Nutzen einer solchen Einrichtung stehe daher in keinem Verhältnis zu den geplanten Aufwendungen. In Rosendahl gebe es bereits den höchsten Organisationsgrad von Einwohnern in Vereinen und Verbänden im gesamten Kreis Coesfeld, man habe Sportplätze und -hallen, Reithallen, Schießkeller und vieles mehr als Angebot für Jugendliche. Der ehemalige Bauhof sei ein altes Gebäude, in das nun viel Geld gesteckt werde. In zehn Jahren koste die Einrichtung mit Unterstützung für die Offene Jugendarbeit eine Million Euro, davon müssten 500.000 Euro aus dem Gemeindehaushalt bezahlt werden. Anwohner befürchteten außerdem Lärmbelästigungen durch die Nutzung des Gebäudes.

 

Die Jugendarbeit muss vor Ort in allen drei Ortsteilen stattfinden, forderte die CDU. Sie glaubte nicht, dass Jugendliche aus Holtwick und Darfeld das Jugendhaus in Osterwick besucht und entsprechend häufig genutzt hätten. Es gebe keine Fahrgelegenheit zum Jugendhaus aus Darfeld oder Holtwick. Eine Buslinie hätte dann eingerichtet werden müssen. Die Kosten dafür seien nicht berechnet worden.

 

Die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren hatte am 30. Januar 2010 begonnen. Am 9. März 2010 hatten die Initiatoren 1.235 Unterschriften hierfür an die Gemeinde übergeben. Der Rat hat sich am 25. März 2010 dem Begehren angeschlossen. Gleichzeitig wurde beschlossen, das Jugendhaus im Haus der Partnerschaft am Brink unterzubringen. Die Kosten sollen begrenzt werden und die beiden Jugenstreffs in Darfeld und Holtwick erhalten bleiben.

 

Kontakt:Klaus Löchtefeld

Aktuelles

Aktuelles zu Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier