Besser wählen - Beispiele aus Hessen

In Hessen konnten die Wählerinnen und Wähler 2001 zum ersten Mal bei Kommunalwahlen mit einem zeitgemäßen Wahlrecht wählen. Seitdem machen Sie von dieser Möglichkeit zur direkten Kandidatenauswahl rege Gebrauch. Auf dieser Seite finden Sie fünf Beispiele von fünf Kandidaten aus fünf verschiedenen Parteien und Orten.

 

Eine Untersuchung von Mehr Demokratie hat ergeben, dass die Hessen bei der Kommunalwahl 2006 jedem fünften gewählten Gemeindevertreter mit Hilfe des neuen Wahlrechts zu seinem Mandat verholfen haben. Jeder fünfte Kandidat, der es in die Gemeindevertretung schaffte, hätte dies wegen eines zu schlechten Listenplatzes ohne Kumulieren und Panaschieren nicht geschafft.

Wiesbaden: Doris Jentsch nach vorne gewählt

In Wiesbaden schaffte Dr. Doris Jentsch (CDU), Expertin für Gesundheit, Soziales, demographische Entwicklung und Senioren, eine Verbesserung um 26 Plätze nach vorne und damit den Einzug in die Stadtverordnetenversammlung. Ihr Ursprungslistenplatz 30 hätte nicht gereicht um in das Stadtparlament einzuziehen. Die CDU hatte von den Wählern 29 Mandate erhalten.

 

 

Frankfurt wählt Paris

Der Frankfurter Michael Paris (SPD) ist in den von Mehr Demokratie untersuchten Städten und Gemeinden in Hessen der Stadtverordnete, dem bezogen auf den ursprünglichen Listenplatz der größte Sprung nach vorne gelang. Paris, der sich mit seinem Einsatz für Kinderspielplätze in der Stadt einen Namen machte, verbesserte sich um 39 Plätze und kam so in die Stadtverordnetenversammlung. Die SPD erreichte in Frankfurt 22 Mandate, Michael Paris hatte ursprünglich Listenplatz 51 inne.

 

Limburger wählen "Vertrauensarzt"

In Limburg verhalfen die Wähler einem Arzt ihres Vertrauens zu einem Sitz in der Stadtverordnetenversammlung. Dr. Dr. Lothar Schmitt-Homann (FDP) verbesserte seine Listenposition bei der Kommunalwahl in Limburg um zehn Plätze. In Limburg hatte die FDP zwei Mandate erreicht.

 

 

 

Grävenwiesbach: Pferdeexperte in die Politik gewählt

In Grävenwiesbach vertrauten die Wähler dem Tierarzt Dr. Gerit Matthesen, der für die Freien Wähler (FWG) kandidierte, nicht nur ihre Pferde, sondern auch ihre Stimme an. Ihm gelang ein Sprung um 17 Positionen nach vorne und damit in den Rat. Die FWG erreichte insgesamt acht Mandate, Dr. Matthesen erreichte Position 6.

 

Felsberg: Grüner Sprung nach vorne

In der Gemeinde Felsberg gelang dem Grünen-Kandidaten Reiner Pilgram durch einen Sprung um fünf Plätze nach vorne der Einzug in den Rat. Pilgram, u.a. engagiert tätig in einem Heimatverein, war ursprünglich auf Platz 7 der Liste gesetzt; die Grünen erreichten in Felsberg 2 Sitze.

 

"Mitspracherecht stärken"

"Kumulieren und Panaschieren erhöht die demokratischen Einflussmöglichkeiten der Wählerinnen und Wähler. Ich unterstütze daher dieses Wahlverfahren, um das Mitspracherecht von uns Bürgern weiter zu stärken."

 

Dr. Thomas Reinbold, Vorsitzender des Landesverbandes der Freien Wähler NRW

Parteien zur Wahl

Die Positionen der nordrhein-westfälischen Parteien zum Thema Wahlrecht finden Sie hier