Pressemitteilung

Linie 105 bei Ratsbürgerentscheid entgleist

Wähler in Oberhausen lehnen Verlängerung der Straßenbahnlinie ab

Die Essener Straßenbahnlinie 105 endet auch in Zukunft an der Stadtgrenze. In einem Ratsbürgerentscheid lehnten am Sonntag 57 Prozent der Abstimmenden Pläne der Stadt Oberhausen zur Verlängerung der Gleisstrecke in das eigene Stadtgebiet ab. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 23,3 Prozent.

 

Die Mehrheit des Oberhausener Rates war dafür, zwischen der bestehenden Straßenbahntrasse in Oberhausen und dem Endpunkt der Straßenbahnlinie 105 in Essen-Frintrop eine direkte Straßenbahnverbindung zu schaffen. Die Kosten hierfür sollten bei 80 Millionen Euro liegen, von denen die Stadt 13 Millionen Euro hätte tragen muss.

 

Der Lückenschluss sollte viele Vorteile für die Fahrgäste bringen. Durch die verkürzten Fahrzeiten werde der Umstieg vom Auto auf die Bahn attraktiver, hatte die Stadt im Abstimmungsheft zum Ratsbürgerentscheid argumentiert, das allen Stimmberechtigten zugeschickt worden war. Die Linie 105 verbinde nach dem Lückenschluss mehrere Stadtzentren, Stadtteile sowie Gewerbe- und Wohngebiete. Die verbesserte Verkehrsanbindung mache Unternehmensansiedlungen attraktiver. Gutachter hatten an Werktagen bis zu 10.500 Fahrgäste auf der Linie vorausgesagt.

 

Die CDU hält die Streckenführung für falsch und überteuert. Es sei absurd, dass die Strecke als aufgeständerte Hochtrasse gebaut werden soll. Die Strecke werde dadurch zu einem Hindernis für die Ansiedlung von Firmen und Arbeitsplätzen. Das „Bündnis Oberhausener Bürger“ glaubt nicht an die vorhergesagten Fahrgastzahlen. Blieben diese hinter den Erwartungen zurück, drohe dem Verkehrsunternehmen STOAG ein Defizit und dessen Kunden Leistungskürzungen auf anderen Linien.

 

Der Ratsbürgerentscheid in Oberhausen war nach Angaben der Initiative "Mehr Demokratie" in NRW die zweite Abstimmung über eine Straßenbahnstrecke. In Aachen hatten 2013 fast zwei Drittel der Wähler den Bau der seinerzeit geplanten Campusbahn-Linie abgelehnt.

 

Mehr Informationen: <link>Ratsbürgerentscheid über Linie 105 in Oberhausen

Pressesprecher


Jens Mindermann
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