Pressemitteilung

Eltern wollen Schulen retten

Bürgerbegehren in Bochum und Warendorf gestartet

Mit Bürgerbegehren wollen Eltern in Bochum und Warendorf Schulen vor der geplanten Schließung oder Zusammenlegung mit einer anderen Schule retten. In Warendorf startete heute eine Unterschriftensammlung für den Erhalt einer Hauptschule. Bereits seit Samstag läuft in Bochum ein Bürgerbegehren gegen die Zusammenlegung von zwei Gymnasien. Das meldete die Initiative "Mehr Demokratie" am Freitag in Köln.

 

Der Rat der Stadt Warendorf hatte im Dezember beschlossen, die Freiherr-von-Ketteler-Schule auslaufen zu lassen. Ab 2008 sollen keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Die Schule ist eine von drei Hauptschulen in Warendorf.

 

Sinkende Schülerzahlen, ein unstimmiges Lehrer-Schüler-Verhältnis und die Unmöglichkeit einer optimalen Differenzierung machten die Schulschließung unumgänglich, so deren Befürworter. Aufgrund der zentralen Lage könnten die Schulräume für andere Schulen genutzt werden. Schließungsgegner hatten vor vorschnellen Beschlüssen gewarnt. Sie hatten dafür plädiert, die Anmeldeverfahren im Frühjahr 2008 abzuwarten. Auf pädagogische Arbeit, Zufriedenheit der Eltern und Schüler, Berichte der Schulinspektion und Anmeldezahlen werde keine Rücksicht genommen.

 

In Bochum hatte der Rat ebenfalls im Dezember die Zusammenlegung des Gymnasiums am Ostring mit der Albert-Einstein-Schule in einem Neubau zum Schuljahr 2010/11 beschlossen. Hierdurch soll am Ostring für das dort geplante Justizzentrum mehr Platz geschaffen werden.

 

Absehbar sinkende Schülerzahlen sind nach Auskunft der Stadtverwaltung der Anlass für die Schulzusammenlegung. Die Zahl von elf Gymnasien in Bochum sei auf Dauer nicht haltbar. Man habe nur die Alternativen, entweder eine Schule zu schließen oder zwei von ihnen zusammenzuführen. Die Gegner der Zusammenlegung befürchten eine Verwischung des Profils des Gymnasiums am Ostring. Die Schule biete als einzige Bochumer Schule ein spezielles Ausbildungsprogramm zusammen mit altsprachlichen Fächern an, die einen bevorzugten Standort in der Innenstadt nicht nur verdienten, sondern geradezu brauchten, so die Initiatoren. Gerade die Universitätsstadt Bochum mit ihrem hohen Anteil an Studenten, Hochschullehrern und Professoren könne auf eine humanistische Schulausbildung nicht verzichten.

 

Bereits im vergangenen Jahr hatten Elterninitiativen in Selm und Witten versucht, die Schließung von Schulen zu verhindern. Beide Bürgerbegehren waren jedoch für unzulässig erklärt worden. In Rödinghausen läuft derzeit noch ein Begehren gegen die Schließung einer Grundschule.

 

<link>Bürgerbegehren "Erhalt des Gymnasiums am Ostring"

<link>Bürgerbegehren gegen Schulschließung in Warendorf

 

Pressesprecher


Jens Mindermann
Tel.: 0221 669 665 10
E-Mail: presse.nrwkein spam@mehr-demokratie.de

Fakten und Argumente