Pressemitteilung

Bürgerentscheide in Gladbeck und Sprockhövel

Abstimmungen über Freizeittreff und Flüchtlingsunterkünfte

In Gladbeck und Sprockhövel werden die Bürger am Sonntag zur Abstimmung über aktuelle kommunalpolitische Fragen an die Urne gerufen. Während es in Gladbeck um die Zukunft eines Freizeittreffs für Jugendliche und Kinder geht, stehen in Sprockhövel zwei geplante Standorte für Flüchtlingsunterkünfte zur Abstimmung.

 

In Gladbeck hatte der Jugendhilfeausschuss des Stadtrates im September beschlossen, künftig im Jugendzentrum KARO keine offene Kinder- und Jugendarbeit mehr anzubieten. Damit will die Stadt die in einem Sanierungskonzept vereinbarte Einsparung von jährlich 170.000 Euro erzielen. Das 2003 mit Fördermitteln des Landes gebaute KARO soll dabei nicht geschlossen, sondern durch die Jugendkunstschule für deren Kinder- und Jugendarbeit genutzt werden, die dann aber nicht mehr vollständig kostenlos wäre.

 

Eine Elterninitiative hatte deshalb mehr als 5.300 Unterschriften für ein Bürgerbegehren zum Erhalt der bisherigen Kinder- und Jugendarbeit gesammelt. Das KARO orientiere sich an den Wünschen und Interessen der Mädchen und Jungen, die die Einrichtung nutzen, argumentiert die Initiative. Die dort geleistete Arbeit sei sehr erfolgreich. Unabhängig vom sozialen Status biete das KARO allen Kindern die Möglichkeit zur Teilnahme an kreativen und kommunikativen Programmen.

 

In Sprockhövel geht es beim Bürgerentscheid um eine Entscheidung des Stadtrates zur dauerhaften Bebauung eines Bolzplatzes und eines Kindergartengeländes mit Flüchtlingsunterkünften. Die Ratsentscheidung sei unter dem Druck der noch nicht absehbaren Flüchtlingszuweisungen entstanden, meinen die Initiatoren des Bürgerbegehrens „Miteinander in Sprockhövel“. In Panik seien aufgrund der sich täglich ändernden Zahlen der Zuweisungen von Flüchtlingen die erstbesten Grundstücke für die Bebauung festgelegt worden. Dies, ohne danach zu fragen ob an diesen Standorten die für Flüchtlinge notwendige Infrastruktur für eine langfristige Unterbringung vorhanden ist oder ob ein sozial feststehender Bereich zerstört werde. Die Initiative hat mehrere andere Grundstücke als Alternativstandorte vorgeschlagen.

 

SPD, CDU, FDP, Grüne und Linke verteidigen ihre Standort-Entscheidung. Diese sei mit Augenmaß und Verantwortung getroffen worden. Dabei habe man sehr wohl auf die Interessen der jeweiligen Anwohner abgewogen. Insbesondere sei darauf geachtet worden, dass die Standorte möglichst gleichmäßig auf das gesamte Stadtgebiet verteilt werden.

 

Mehr Informationen:

  • <link>Bürgerentscheid über KARO in Gladbeck
  • <link>Bürgerentscheid über Flüchtlingsunterkünfte in Sprockhövel
  • Pressesprecher


    Jens Mindermann
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