Pressemitteilung

Bürgerbegehren gegen Hafenausbau in Köln

Bürgerinitiative will Naturschutzgebiet retten

In Köln hat am Freitag die Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren gegen den Ausbau des Godorfer Hafens begonnen. Das meldete die Initiative "Mehr Demokratie".

 

Der Rat der Stadt Köln hatte am 30. August 2007 mit den Stimmen von CDU und SPD den Ausbau des Hafens im linksrheinischen Kölner Süden beschlossen. Nach Ansicht der beiden Parteien bietet der Ausbau wirtschaftliche Vorteile. In einem im Auftrag des Hafenbetreibers Hafen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) erstellten Gutachten hatte der Verkehrswissenschaftler Prof. Herbert Baum ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 2,5 errechnet. Jeder Euro, der in den Godorfer Hafen investiert werde, stifte einen Nutzen von 2,50 Euro. Außerdem prognostiziert der Gutachter rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze.

 

Die Ausbaugegner stellen die Seriosität des Gutachtens in Frage. Die positiven Prognosen stützten sich auf veraltetes und unvollständiges Datenmaterial. Nicht berücksichtigt habe Baum darüber hinaus, dass eine Modernisierung und Neustrukturierung des Niehler Hafens in Köln möglich sei, wo es genügend freie Kapazitäten gebe. Das prognostizierte Wachstum der HGK bei der Binnenschifffahrt von bis zu 6 Prozent sei nicht haltbar, weil sich die Güterverkehre zunehmend auf andere Verkehrsträger wie die Schiene verlagern würden. Die Bürgerinitiative befürchtet eine Fehlinvestition von 60 Millionen Euro.

 

Umweltschützer befürchten die Zerstörung der Rheinaue am Godorfer Hafen und des Naturschutzgebietes Sürther Aue. Dieses etwa 700 m lange und 270 m breite Naturschutzgebiet sei ein Refugium für viele seltene Pflanzen und Tiere. Zudem diene die Rheinaue Spaziergängern, Skatern und Radfahrern zum Verbringen ihrer Freizeit. Dies sei durch den Hafenausbau gefährdet.

 

Damit der Kölner Rat mit dem Bürgerbegehren befasst, müssen sich bis Ende November mindestens 23.000 Stimmberechtigte in die Unterschriftenlisten eingetragen haben.

 

<link>Bürgerbegehren gegen Hafenausbau

 

Pressesprecher


Jens Mindermann
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