Zwei Bürgerbegehren für Bädererhalt in Dormagen
In Dormagen haben derzeit gleich zwei Bürgerbegehren den Erhalt von Schwimmbädern in der Stadt zum Ziel. Nachdem die „Bürgerinitiative gegen den Bäder-Abriss in Dormagen“ Ende Juli ein Begehren für den Erhalt der Hallenbäder in den Stadtteilen Dormagen und Nievenheim gestartet hatte, sammelt seit vergangener Woche auch der TSV Bayer Dormagen Unterschriften für den Erhalt der Römertherme, die durch den Sportverein mitgenutzt wird.
In der Stadt wird diskutiert, das Hallenbad in Nievenheim zu schließen und das Hallenbad an der Robert-Koch-Straße zu sanieren. In Zeiten eines Haushaltssicherungskonzeptes sei es finanziell nicht möglich, zwei Bäder grundlegend zu sanieren und zu erhalten, heißt es von Seiten der Jamaika-Ratsmehrheit aus CDU, FDP und Grünen zur Begründung. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens für den Erhalt und die Sanierung beider Hallenbäder, sieht durch eine Badschließung die Lebensqualität der Dormagener beeinträchtigt. Mit nur einem Schwimmbad könne der Bedarf in der Stadt nicht abgedeckt werden.
Der TSV Bayer Dormagen fordert, dass die Stadt bei der Abdeckung des Defizits der Römertherme einspringt. Seit 2003 betreibt der Sportverein mit hohem Anteil an ehrenamtlichem Engagement der Schwimmabteilung das einstige Bayer-Freibad. Die bisherige Regelung zur Defizitabdeckung ist ausgelaufen. Die Bayer AG hat sich bereit erklärt, weiterhin die Hälfte der Fehlbeträge zu tragen, wenn die Stadt oder eine ihre Töchter im Gegenzug bereit sind, die andere Hälfte bis zu einem Maximalbetrag von 200.000 Euro jährlich zu schultern. Die CDU hat sich aber bereits gegen eine städtische Finanzierung des Bades ausgesprochen. Eine Schließung des ganzjährig betriebenen Freibads hätte aus Sicht des TSV „katastrophale Folgen“ für den gesamten Dormagener Schwimmsport und die örtliche Freizeitlandschaft.
Damit der Dormagener Stadtrat sich mit den Bürgerbegehren befasst, müssen sich gut 3.000 wahlberechtigte Bürger in die Unterschriftenlisten eintragen. Schwimmbäder sind nach Angaben der Initiative „Mehr Demokratie“ ein beliebtes Thema für Bürgerbegehren. Seit 1994 fanden in Nordrhein-Westfalen 57 direkt-demokratische Initiativen hierzu statt. Zuletzt hatten die Wähler in Bedburg-Hau am 19. Juni in einem Bürgerentscheid für den Erhalt des Hallenbades „BedburgerNass“ gestimmt.
Mehr Informationen: <link>Bürgerbegehren in Dormagen
