Die Niederrheinische Gas- und Wasserwerke (NGW) verzichten auf den geplanten Kauf des Issumer Wassernetzes. Das hat das Unternehmen am 10. September bekannt gegeben. Die NGW zieht damit Konsequenzen aus einem laufenden Bürgerbegehren.
Der Gemeinderat hatte am 28. Juni mit den Stimmen der CDU beschlossen, die Versorgung der Issumer mit Trinkwasser an die Niederrheinische Gas- und Wasserwerke (NGW) zu verkaufen.
SPD und FDP kritisieren als Initiatoren eines Bürgerbegehrens zur Verhinderung des Verkaufs, dass Issum als finanziell gesunde Gemeinde ohne Not ihr Tafelsilber verscherbele. Die Issumer Sozialdemokraten plädieren dafür, das Netz mit Druckrohrleitungen, Pumpstationen und Grundstücken nicht zu verkaufen, sondern weiterhin zu verpachten. Es müssten nicht unbedingt wieder ein Pachtvertrag über 20 Jahre sein, sondern könnte ohne Probleme halbiert werden, um dann zu sehen, wie sich die Energiewirtschaft entwickelt.
Am 20. August hatten die Initiatoren rund 1.870 Unterschriften an den Issumer Bürgermeister Gerhard Kawaters übergeben.
Die NGW begründen ihre Verzichtsentscheidung unter anderem mit ihrer Grundphilosophie einer Partnerschaft. Sie hätten unter anderem aus der Presse den Eindruck bekommen, dass ein Kaufmodell von Teilen der Bevölkerung in Issum nicht mitgetragen werde. Da eine langjährige Fortsetzung der Zusammenarbeit auch über den Konzessionsvertrag geplant sei, werde aber eine solide Basis und Akzeptanz in der Bevölkerung benötigt.
Der Rat wird in einer Sondersitzung am 13. September über das Bürgerbegehren entscheiden. Der Bürgermeister empfiehlt nun eine Übernahme des Bürgerbegehrens, um einen unnötigen Bürgerentscheid zu vermeiden.