Mehr Demokratie: Frau Detambel, Sie leiten den Bereich Bürgerservice/Wahl in Unna. Wie kann man sich denn bei Ihnen als Wahlhelfer*in anmelden und wie geht es dann für die Freiwilligen weiter?
Inga Detambel: Interessierte können sich in Unna sehr unkompliziert und schnell online als Wahlhelfer*in melden. Auf unserer Homepage haben wir ein entsprechendes Angebot. Natürlich kann man uns auch eine E-Mail an die Adresse wahlamt schicken oder sich telefonisch unter der Rufnummer 02303/103-326 melden. @stadt-unna.de
Bei der Besetzung der Wahlvorstände nehmen wir – soweit möglich – Rücksicht auf die Wünsche der Wahlhelfer*innen. Außerdem achten wir darauf, dass in einem Team immer auch erfahrene Kräfte eingesetzt sind.
Rechtzeitig vor dem Wahltermin werden den Wahlhelfer*innen umfangreiche Schulungsunterlagen zur Verfügung gestellt.
Mehr Demokratie: Wie viele Wahlhelfer*innen werden insgesamt gebraucht? Welche Rolle spielt die Corona-Pandemie bei der Akquise von Freiwilligen?
Inga Detambel: In Unna brauchen wir bei diesen Wahlen rund 600 Wahlhelfer*innen. Dies sind mehr als bei anderen Wahlen in den Vorjahren. Da mit einer deutlich höheren Briefwahlbeteiligung zu rechnen ist, benötigen wir mehr Helfer*innen in den Briefwahlvorständen.
Natürlich haben wir einen „festen Stamm“ an engagierten Bürger*innen, die auch bei dieser Wahl wieder mithelfen wollen. Aber viele haben in diesen Tagen wegen der Corona-Situation ihre Teilnahme abgesagt. Neue Freiwillige haben sich bisher leider erst wenige gemeldet.
Mehr Demokratie: Das ist ja wirklich eine ganze Menge Freiwillige, die gebraucht werden! Wie ist denn dieser „feste Stamm“ aufgebaut?
Inga Detambel: Wir haben keine statistische Auswertung des Alters unserer Wahlhelfer*innen, aber sicherlich ist dieser insgesamt eher höher. Deswegen ist es für uns wichtig, jetzt gezielt gerade jüngere Menschen anzusprechen
Mehr Demokratie: Welche Möglichkeiten nutzen Sie, um auch jüngere Menschen anzusprechen?
Inga Detambel: Wir haben gemeinsam mit unserer Pressestelle umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Neben der „klassischen“ Pressearbeit“ haben wir auch in städtischen Social Media Angeboten Aufrufe veröffentlicht. Auch die hiesige Zeitung „Hellweger Anzeiger“ und der Lokalsender „Antenne Unna“ werben in ihrer Berichterstattung um Wahlhelfer*innen.
Mehr Demokratie: Besonders Corona stellt die diesjährigen Kommunalwahlen vor Herausforderungen. Welche Sonderregeln gilt es zu beachten?
Inga Detambel: Die Corona-Situation stellt uns vor Herausforderungen bei der Vorbereitung und der Durchführung der Kommunalwahl. So können einige altbekannte Wahllokale (z. B. Seniorenheime) nicht genutzt werden. Wichtig ist aber: Wir werden im Zusammenhang mit dem Corona-Virus alle notwendigen Schutzmaßnahmen gewährleisten. Dazu gehört nicht nur die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln im Wahllokal. Wir sorgen auch für die Ausstattung der Wahllokale mit entsprechenden Schutzmaßnahmen wie Spuckschutz, Desinfektionsmittel und Abstandsmarker.
Mehr Demokratie: Kommen wir zum Worst-Case: Was passiert, wenn sich nicht genug Freiwillige melden?
Inga Detambel: Als letztes Mittel steht uns da die Möglichkeit zur Verfügung, Bürger*innen als Wahlhelfer*innen zu verpflichten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das nicht tun müssen. Denn: Als Wahlhelfer*innen kann man vor Ort unsere Demokratie aktiv unterstützen.
Mehr Demokratie: Vielen Dank für das Gespräch und den Einblick in die Organisation der Wahl!
Mit der Aktion Wahlhelfer 200 unterstützt Mehr Demokratie NRW die bei der Suche nach Wahlhelfer*innen. Wenn auch du mitmachen möchtest, dann melde dich jetzt!
Hier kannst Du dich ganz bequem eintragen um als Freiwilliger bei der Kommunalwahl in deiner Kommune zu helfen.