Kandidierende NRW-Landesvorstand 2024
• Andrea Adamopoulos
• Anne Hardt
• Bernard Knubel
• Christoph Klein
• Holger Schiele
• Ina Poppelreuter
• Robert Hotstegs
Andrea Adamopoulos
Mein Name ist Andrea Adamopoulos, ich bin 42 Jahre alt, Betriebswirtin und lebe mit meinem Mann und unseren zwei Kindern in Hürth bei Köln. Seit 2010 bin ich Mitglied im Landesvorstand von Mehr Demokratie NRW, abgesehen von der letzten Legislaturperiode, die ich leider pausieren musste.
Für mich ist die Direkte Demokratie das Herzstück unserer politischen Mitbestimmung. Sie schafft eine umfassendere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und sorgt dafür, dass auch jene gehört werden, die in der Politik oft keine Stimme haben. In einer Zeit, in der politische Debatten häufig von Emotionen dominiert werden, ist die Direkte Demokratie ein wichtiger Weg, um diese Gespräche zu versachlichen und die Menschen stärker einzubeziehen.
Außer meiner Mitgliedschaft bei Mehr Demokratie bin ich Mitglied im Vorstand des Initiativenhauses für Menschenrechte und Demokratie e.V. und stimmberechtigtes Mitglied im Verein Foodwatch e.V.
Es würde mich sehr freuen, erneut für den Landesvorstand NRW tätig sein zu dürfen und weiterhin gemeinsam für eine lebendige und resiliente Demokratie zu arbeiten.
Anne Hardt
Ich bin Anne Hardt und seit April 2018 bei Democracy International als Campaigning und Fundraising Managerin tätig. Vorher habe ich meinen Master in Global Public Policy an der Central European University und einer anderen Universität in Barcelona abgeschlossen und war nebenbei für die WageIndicator Foundation in den Bereichen Arbeitsrecht, Lohnvergleiche und Karriere tätig.
Democracy International ist aus einem Netzwerk von Demokratieaktiven rund um die Gründung der Europäischen Bürgerinitiative erwachsen, zu dem auch viele Mitglieder von MD gehörten. Seit 2011 setzen wir uns auf europäischer und internationaler Ebene für mehr direkte Demokratie und Bürger:innenbeteiligung ein.
Innerhalb des Vereins betreue ich neben Fundraising auch unsere Jugendaktivitäten. Dazu zählen Freiwilligendienste und Weiterbildungsprogramme für Young Professionals, aber auch Diskussionen und mehrtägige Austauschprogramme. Hier arbeiten wir oft mit MD NRW zusammen. Mit dem Democracy Camp reisen wir beispielsweise gemeinsam durch Europa und sprechen über die Zukunft unserer Gesellschaft.
Seit 2019 bin ich nun Mitglied bei MD und seit 2020 im Vorstand. Immer wieder sehe ich in der gemeinsamen Büroarbeit, wie sich die Arbeit von MD und Democracy International ergänzt und gegenseitig befruchtet. Im Falle einer erfolgreichen Kandidatur hoffe ich, diese Zusammenarbeit auch außerhalb der Vorstandssitzungen weiter zu fördern, z.B. in der gemeinsamen Jugendarbeit, und tägliche Beobachtungen aus externer und interner Sicht direkt einfließen zu lassen.
Ich freue mich darauf, neben der internationalen Ebene auch für mehr Demokratie und Beteiligung in meiner Heimat NRW tätig zu werden. Und dafür ist MD definitiv der beste Ansprechpartner und leistet bereits großartige Arbeit. Ich bin überzeugt, die gemeinsame Diskussion kann MD noch weiter nach vorne bringen.
Bernard Knubel
Ich bin seit vier Jahren mit Begeisterung Mitglied im NRW Landesvorstand und möchte sehr gerne weiter mitmachen. Ich arbeite als angestellter Tierarzt im Bergischen Land und wohne mit kleiner Familie in Köln. Mir ist unser politisches Miteinander als Ausdruck der sozialen Kultur unserer Gesellschaft wichtig. Eine Verbesserung dieses Miteinanders, mehr Verantwortung, weniger Angst und bessere Information können wir gemeinsam durch breite Teilhabe am politischen Entscheidungsprozess erreichen. Mehr Demokratie leistet dazu einen großen Beitrag und ich möchte gerne den Verein dabei unterstützen.
Christoph Klein
Ich lebe in Bielefeld, bin verheiratet und wir haben vier erwachsene Kinder. Ich bin Chirurg mit zusätzlichen Schwerpunktweiterbildungen, außerdem Sozialmediziner und Diplom-Gesundheitswissenschaftler.
Seit 2021 bin ich Mitglied bei Mehr Demokratie und seit 2022 im Landesvorstand NRW. Auf kommunaler Ebene engagiere ich mich im Netzwerk Bürgerbeteiligung Bielefeld und setzte mich hier unter anderem für ein Regelwerk Öffentlichkeitsbeteiligung und für die Etablierung von Bürgerräten als Element der strukturierten Einbindung der Öffentlichkeit in politische Entscheidungsfindung in unserer Stadt ein.
Für die wachsenden Herausforderungen und die notwendigen sozial-, umwelt-, wirtschafts- und sicherheitspolitischen Veränderungen bedarf es einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung. Freie Wahlen und Parlamente sind die tragende Säule unserer Demokratie. Mit Leben gefüllt und krisenfest wird Demokratie aber erst, wenn sich möglichst viele Menschen aktiv einbringen, konstruktiv diskutieren, Kompromisse finden und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das Abgeben von Verantwortung an Parlamente und Parteien reicht nicht mehr aus. Es setzt politische VertreterInnen zunehmend unter Druck, komplexe Entscheidungen von großer Tragweite zu schnell, oftmals ohne ausreichenden demokratischen Dialog zu treffen.
Menschen wollen gefragt, mit ihren Ideen und Sorgen ernst genommen werden, sich einbringen. Aktuell gibt es eine wachsende Kultur der öffentlichen Empörung gegen politische Entscheidungen. Bei zu vielen Menschen mündet diese Empörung in der Unterstützung populistischer Parteien. Deshalb bin ich überzeugt: Wir brauchen ergänzende Instrumente zur strukturierten
Einbindung der Öffentlichkeit in Planung, Diskussion und Umsetzung von gesellschaftlichen Projekten, um demokratische Mitverantwortung in der Bevölkerung zu fördern und am Ende parlamentarischen Entscheidungen wieder den notwendigen gesellschaftlichen Rückhalt zu geben. Demokratisches Mitgestalten muss für alle wieder unmittelbar erfahrbar und zu einem positiven Erlebnis werden.
An diesen Zielen möchte ich bei Mehr Demokratie weiter mitarbeiten.
Holger Schiele
Ich lebe in Düsseldorf, nur eine Fahrradstrecke vom Landtag entfernt. Nach zehn Jahren Erfahrung in der Wirtschaft bin ich seit 2009 Professor für Technologiemanagement an der Universität Twente. Seit zwölf Jahren engagiere ich mich im Landesvorstand von Mehr Demokratie in NRW und war darüber hinaus auch einige Jahre als Rechnungsprüfer unseres Vereins tätig.
Ein besonders prägendes Erlebnis in den letzten Jahren war der Einsatz für die „G9 Jetzt“-Initiative zur Wiedereinführung des 13. Schuljahrs in NRW. Obwohl die für einen Volksentscheid benötigte Anzahl von 1,1 Millionen Unterschriften nicht erreicht wurde, war die Kampagne dennoch erfolgreich, da die meisten Parteien die Forderung übernahmen. Dies zeigt, wie wichtig Volksentscheide sind. Ohne dieses Instrument wäre die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wohl kaum erfolgt.
Gleichzeitig offenbart sich, dass die Hürde von 1,1 Millionen Unterschriften in NRW viel zu hoch ist. Wir müssen uns weiter auf Landesebene dafür einsetzen, die Schwellen für Volksentscheide zu senken. Auch eine digitale Unterschriftensammlung sollte ermöglicht werden, was zudem die Kosten reduzieren würde.
Es ist mir ein Anliegen, dass Mehr Demokratie seine Kernkompetenz – die Förderung von Volksentscheiden auf allen politischen Ebenen – nicht aus den Augen verliert. Direkte Demokratie könnte helfen, die zunehmende Polarisierung und den Populismus zu bekämpfen. Dieser Prozess ähnelt jedoch einem Marathon, weshalb wir auch verstärkt junge Menschen einbeziehen müssen.
Ina Poppelreuter
Ich bin Ina Poppelreuter, 28 Jahre alt und komme aus Brühl bei Köln. Seit Oktober 2020 arbeite ich hauptamtlich bei Mehr Demokratie und bin auch seit dem Mitglied im Landesvorstand NRW. Anfang des Jahres bin ich komplett in die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbands gewechselt, betreue da die Social Media-Kanäle und bin für die Öffentlichkeitsarbeit bei Bürgerrats-Projekten zuständig. Seit Juli 2020 bin ich Mitglied bei Mehr Demokratie.
Gerade das Thema Bürgerräte treibt mich aktuell um. Ich durfte den Bürgerrat Ernährung, den Mehr Demokratie zusammen mit Partner-Organisationen im Auftrag des Bundestags durchgeführt hat, hautnah erleben und die Öffentlichkeitsarbeit begleiten. Beim Bürgerrat Deutschlands Rolle in der Welt konnte ich bereits 2021 umfassende Einblicke in die Arbeit von Bürgerräten bekommen und als Tischassistenz die Beratungen der Zufallsbürgerinnen und -bürger dokumentieren. Als Landesvorständin möchte ich mich dafür einsetzen, dass die im Koalitionsvertrag versprochenen Bürgerräte auch eingesetzt werden.
Außerdem habe ich zusammen mit einem Brühler Mehr Demokratie-Mitglied das Gesprächsformat Sprechen & Zuhören in unsere Heimatstadt gebracht. In einer Welt, in der Dialoge zunehmend verhärten, braucht es Austauschräume, in denen wir wieder lernen aktiv zuzuhören. Dafür haben wir in Brühl einen Startpunkt gelegt. Mit Sprechen & Zuhören aber auch mit anderen Formaten will ich mich dafür einsetzen, dass neben der demokratischen Struktur (Wahlen, Abstimmungen, Beteiligungsformate) auch die demokratische Kultur gestärkt und verbessert wird.
Ich freue mich, wenn Sie mir für weitere zwei Jahre Ihr Vertrauen schenken.
Robert Hotstegs
Ich bin 45 Jahre alt und Vater von zwei Söhnen. Das sind mindestens zwei gute Gründe sich für die Zukunft und die Demokratie einzusetzen, denke ich. Ich wohne und arbeite in Düsseldorf. Dort beschäftigen mich als Rechtsanwalt unter anderem Bürgerbegehren und Bürgerentscheide, die ich in unserer Kanzlei nun schon über 20 Jahre beraten und begleiten darf.
Wenn wir in diesem Jahr feiern, dass es seit 30 Jahren Bürgerbegehren und Bürgerentscheide in NRW gibt und dass sich Bürgermeister:innen direkt wählen lassen (und wir sie ja sogar auch mittlerweile abwählen dürfen), dann sind das tolle Erfolge, die die direkte Demokratie bestärkt haben.
Aber wir müssen die Landesregierung auch weiter an ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag erinnern (Erleichterung Volksbegehren, Wahlalter 16 für Landtagswahlen, Zentrale Ansprechstelle Bürgerbeteiligung, Experimentierklausel für Kommunen), keines ist bislang in greifbare Nähe gerückt, geschweige denn umgesetzt worden.
Und auch daneben will ich mit aktiv bleiben um Ideen voranzubringen und Werbung zu machen im besten Sinne des Wortes für Mehr Demokratie.
Angaben zur beruflichen Tätigkeit: Rechtsanwalt
Funktionen in Unternehmen: Gesellschafter und Geschäftsführer der Hotstegs Rechtsanwaltsgesellschaft mbH und der Düsseldorfer Institut für Dienstrecht gUG (haftungsbeschränkt)
Funktionen in Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts: Mitglied im Rechtsausschuss der IHK zu Düsseldorf, Notfallseelsorger
Funktionen in Vereinen/Parteien, Verbänden und Stiftungen: Mitglied des Schiedsgerichts der Naturfreunde Düsseldorf e.V.; Mitgliedschaft u.a. in der Europa Union Düsseldorf, bei den Naturfreunden Düsseldorf und anderen Vereinen.
Dauer meiner Mitgliedschaft: unbekannt / > 15 Jahre