Das Bürgerbegehren hatte das Ziel, den Verkehr in Kaarst fahrradfreundlicher zu gestalten. Die Initiatoren des Radentscheids arbeiteten sechs Vorschläge aus, über die die Kaarster am Sonntag abstimmten. Diese beinhalten den Bau neuer Radwege, den sicheren Umbau von Kreuzungen, die Instandsetzung von Radwegen, den Ausbau von Fahrrad-Stellplätzen und die Bestellung eines hauptamtlichen Fahrradbeauftragten bei der Stadt. Gegner des Bürgerbegehrens argumentierten, dass es ein ganzheitliches Mobilitätskonzept brauche, das nicht nur den Radverkehr ins Visier nehme. Ein solches liege bereits vor und könne zeitnah umgesetzt werden. Im Gesamtkonzept seien auch einige Vorschläge des Bürgerbegehrens enthalten.
Bislang gab es in NRW zwölf direktdemokratische Initiativen für besseren Radverkehr. Diese teilen sich auf in eine Volksinitiative und elf Bürgerbegehren. In Aachen, Bielefeld, Essen, Bonn und Marl wurde das Bürgerbegehren jeweils positiv beendet. In Bochum und Detmold werden aktuell die Unterschriften geprüft. Mönchengladbach hat vor kurzem die Kostenschätzung von der Stadt erhalten, im Frühjahr soll jetzt die Unterschriftensammlung beginnen. In Paderborn hat die in der Kommunalwahl 2020 neugewählte schwarz-grüne Koalition viele Punkte des Radentscheids in den Koalitionsvertrag aufgenommen, damit wurde die Sammlung erstmal pausiert. Der Radentscheid Rheinbach ist noch offen.