Pressemitteilung

Erfolg im dritten Anlauf: Mehrheit in Niederkrüchten stimmt für Freibad-Sanierung

Initiative startete insgesamt drei Bürgerbegehren

Bei einem Bürgerentscheid in Niederkrüchten sprach sich eine Mehrheit der Abstimmenden gestern (21.8.22) für die Sanierung des örtlichen Freibades aus. 63,7 Prozent der Abstimmenden stimmten dafür und 36,3 Prozent dagegen, den Beschluss des Gemeinderats gegen eine Sanierung des bereits 2018 geschlossenen Freibades am Kamp aufzuheben. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 39,1 Prozent. Abgestimmt werden konnte im Abstimmungslokal sowie auf Antrag per Brief. Alle Abstimmungsberechtigten erhielten mit der Benachrichtigung über den Bürgerentscheid auch das sogenannte Abstimmungsheft automatisch zugesandt. Darin sind die Positionen der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen sowie Stellungnahmen des Bürgermeisters und der Vertreter des Bürgerbegehrens enthalten. Es dient dazu, die Bürger umfassend über den zur Abstimmung stehenden Gegenstand zu informieren und so eine fundierte Meinungsbildung zu ermöglichen.

Die Initiative startete insgesamt drei Bürgerbegehren, um das Freibad zu erhalten und ein interkommunales Schwimmbad zu verhindern. Das erste Bürgerbegehren für eine Sanierung wurde Ende Oktober 2021 als initiierendes Bürgerbegehren gestartet. Während der Unterschriftensammlung entschied sich der Gemeinderat im laufenden Verfahren gegen eine Sanierung des Freibads. Als Folge wurde das Bürgerbegehren für unzulässig erklärt. Daraufhin startete die Initiative gleich zwei weitere Bürgerbegehren, die sich jeweils gegen zwei Ratsbeschlüsse richteten. Innerhalb von nur drei Wochen konnte die Initiative auch für die beiden sogenannten kassierenden Bürgerbegehren je rund 1.800 Unterschriften sammeln, 1.200 waren mindestens nötig. Das Bürgerbegehren für eine Sanierung des Freibades wurde für zulässig erklärt, das dritte Bürgerbegehren richtete sich gegen ein interkommunales Schwimmbad und wurde aufgrund der Fragestellung als ungültig erklärt. Da der Gemeinderat das Bürgerbegehren zur Sanierung des Freibades für zulässig erklärte, es aber nicht inhaltlich übernahm, kam es zum Bürgerentscheid.

Der gestrige Bürgerentscheid war bereits der zweite Bürgerentscheid in Niederkrüchten. Der erste fand 2015 zum Bau eines Supermarktes statt, scheiterte aber am Zustimmungsquorum. Insgesamt gab es mit dem Bürgerentscheid in Niederkrüchten in diesem Jahr bereits neun Bürgerentscheide, das sind mehr als in den Jahren 2020 und 2021 zusammen. Seit der Einführung von Bürgerbegehren in NRW im Jahr 1994 gab es bis Mitte August 2022 somit insgesamt 929 Verfahren, von denen 282 zu Bürgerentscheiden führten.

 

Weiterführende Informationen:

1. Pressemitteilung: Direktdemokratischer Aufbruch in NRW: Mehr Demokratie veröffentlicht Halbjahresbilanz Bürgerbegehren 2022

 

Pressesprecher


Jens Mindermann
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