Pressemitteilung

Bürger planen Kreuzung

Pulheim/Köln– In Pulheim bei Köln nehmen die Bürger die Lösung eines Verkehrsproblems jetzt selber in die Hand. Nachdem der von der Stadt geplante Bau eines Kreisverkehrs im Stadtteil Stommeln in einem Bürgerentscheid abgelehnt worden war, beginnt am Mittwoch eine dreitägige Bürgerwerkstatt zur Erarbeitung eines Konzepts zur Entschärfung der Verkehrssituation an einer unübersichtlichen Kreuzung. Im September 2002 hatten 60,2 Prozent der Abstimmenden beim Bürgerentscheid gegen den Verkehrskreisel votiert. Ein entsprechendes Bürgerbegehren hatten zuvor über 4.000 Bürger mit ihrer Unterschrift unterstützt. Die Initiatoren des Begehrens hatten die Ablehnung des Kreisverkehrs damit begründet, dass dieser die historische Stadtstruktur Stommelns gestört und nicht mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer gebracht hätte.

 

Von Mittwoch bis Freitag werden sich nun interessierte Hobbyplaner mit zwei Ingenieuren darüber Gedanken machen, wie sich Fuß-, Rad- und Autoverkehr kreuzen sollen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Frage der Verkehrssicherheit. Eingeladen wurde zu dieser Bürgerwerkstatt mit Flugblättern, Plakaten und Schreiben an lokale Vereine. Die Planungswerkstatt beginnt am heutigen Montag mit einer Auftaktveranstaltung, am 22. März sollen die Ergebnisse der Bürgerplanung öffentlich vorgestellt werden. Manfred Kohlmann, Dezernent für Straßenbau in Pulheim, hat zugesagt, das Ergebnis der Bürgerplanung ernst zu nehmen. Es solle der Verwaltung als Richtschnur dienen.

 

Nach Angaben der Initiative "Mehr Demokratie" ist die Bürgerwerkstatt in Pulheim bereits die zweite in Nordrhein-Westfalen, die aufgrund eines erfolgreichen Bürgerbegehrens zustande kam. Im letzten Herbst und Winter hatte in Bonn bereits eine breit angelegte Planungswerkstatt zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes der Stadt stattgefunden. Vorausgegangen war ein Bürgerbegehren gegen die Planungen der Stadt hierzu. Nachdem über 18.000 Bürger das Begehren unterschrieben hatten, hatte der Stadtrat eingelenkt und die Bürgerwerkstatt ins Leben gerufen.

 

"Bürgerbegehren und Bürgerentscheid sorgen für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei der Stadtplanung“, stellte Daniel Schily, Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie, fest. Die direkte Demokratie trage so zu einer verbesserten Planungsqualität und einer breiteren Akzeptanz der Planungsergebnisse bei.

Pressesprecher


Jens Mindermann
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