Pressemitteilung

Bürger machen Platz

Ratsbürgerentscheid über Neugestaltung von Niederort in Greven

Die Bürger der Stadt Greven entscheiden am Sonntag darüber, ob der Platz nach den Plänen der Stadt umgestaltet werden soll. Nachdem es in der Emsstadt lange Zeit Auseinandersetzungen über die Neugestaltung gegeben hatte, hatte der Rat die Entscheidung im Mai an die Wähler zurück gegeben.

 

Der Niederort ist nach dem Marktplatz der nächst-wichtige öffentliche Platz in der Grevener Innenstadt. Nach Meinung der SPD wird der Platz seit Jahren nur noch von wenigen Menschen genutzt. Die Bänke seien durch Vogelkot verschmutzt. Selbst tagsüber sei der Platz dunkel, Familien mit Kindern treffe man nur noch selten an. Viele Grevener erlebten diesen Ort als wenig einladend. Er soll deshalb mehr Aufenthaltsqualität bekommen, der Vogelkot soll reduziert werden und mehr natürliches Licht auf den Platz scheinen.

 

Das Neugestaltungskonzept eines Architektenbüros sieht das Aufstellen von sieben Leucht-Stelen, Wasserspiele und eine neue Pflasterung vor. Von den 15 Kastanien auf dem Platz sollen drei erhalten bleiben, die gefällten Bäume durch schlank wachsende Rot-Ahorne ersetzt werden. Die Aufenthaltsqualität für die Bürger werde dadurch erheblich verbessert, heißt es in einer Darstellung des Umgestaltungskonzepts in der Abstimmungsbroschüre zum Ratsbürgerentscheid. Entstehen werde ein multifunktionaler Platz, der bei Festen aller Art rund 700 Menschen Platz biete.

 

Kritiker etwa aus den Reihen der Grünen fürchten, dass der Platz eine „Steinwüste“ wird. Kerngesunde Bäume würden ohne Not geopfert. Der Platz werde seines Blätterdaches beraubt, überwiegend künstliche Elemente würden den Platz gestalten. Dem historisch gewachsenen dreieckigen Platz solle eine runde Struktur aufgezwungen werden. Die geplanten Wasserspiele mit Bezug zur Ems seien eine „phantasielose Emstümelei". Es könne nicht angehen, dass man einzig die Planung eines Architektenbüros als Grundlage für eine Platzumgestaltung nehme. Die Grünen plädieren deshalb für einen offenen Gestaltungswettbewerb unter Landschaftsarchitekten.

 

Vor der Abstimmung am Sonntag hatte es scharfe Kritik an der Gestaltung der Informationsbroschüre gegeben, die allen Stimmberechtigten zugesandt worden war. Das Abstimmungsheft sei mit seiner elfseitigen bebilderten Darstellung des Neugestaltungskonzepts ein manipulativer und einseitiger Werbeflyer, hieß es von Seiten der Opposition. CDU, SPD und FDP verteidigten die Aufmachung der Informationsschrift hingegen als notwendig und sachlich richtig. Um ihre Argumente stärker als im Abstimmungsheft möglich zur Geltung zu bringen, haben die Grünen eine eigene Broschüre mit Kritik am Niederort-Konzept herausgegeben.

 

Damit der Ratsbürgerentscheid verbindlich ist, müssen mindestens 20 Prozent aller stimmberechtigten Grevener für oder gegen das Platzkonzept stimmen.

 

Mehr Informationen: <link>Ratsbürgerentscheid über Neugestaltung des Niederort in Greven

Pressesprecher


Jens Mindermann
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