Aachener Initiative gegen Kohlekraftwerk in Krefeld
In Aachen beginnt am Samstag die Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren gegen die Beteiligung der Stadtwerke AG (Stawag) an einem in Krefeld-Uerdingen geplanten Kohlekraftwerk. Mit mindestens 8.000 Unterschriften will die Bürgerinitiative „Saubere Energie“ die Stawag dazu zwingen, aus den Planungen für das Kraftwerk auszusteigen.
Die Stadtwerke sind laut Bürgerinitiative an der Planung des Kraftwerks beteiligt und halten sich die Option offen, mehrere Millionen Euro in den Bau zu investieren. Kohlekraftwerke seien aber der „Klimakiller Nummer 1“. Ihr Neubau sei nicht zu verantworten, denn 40 Jahre lang stießen sie enorme Mengen an Kohlendioxid und anderen Schadstoffen aus. Daher sollten erneuerbare Energien gefördert werden. Dies schaffe auch viele neue Arbeitsplätze.
Laut Stawag gibt es bisher keine wie auch immer geartete Beteiligung am Krefelder Kraftwerk. Eine Entscheidung hierüber hänge davon ab, wie sich die energiepolitischen Rahmenbedingungen entwickelten, wie also das Energiekonzept der Bundesregierung im Detail aussehe.
Das Krefelder Steinkohlekraftwerk soll für mehr als eine Milliarde Euro von der Trianel-Gruppe gebaut werden. Geplant ist ein 750 Megawatt-Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von über 60 Prozent. Erreicht werden soll dieser Wirkungsgrad durch ein Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren, das den Brennstoff optimal nutzt. Die sonst ungenutzte Abwärme wird dabei als Dampf für die chemische Produktion verwendet. Laut Trianel würde das Kraftwerk deutlich weniger CO2 ausstoßen als eine herkömmliche Anlage vergleichbarer Größe.
Das Aachener Bürgerbegehren ist nach Angaben der Initiative „Mehr Demokratie“ nicht der erste Versuch, die Beteiligung von Stadtwerken an Kraftwerksbauten zu verhindern. Erst im Juli hatten die Bürger der bayerischen Stadt Dachau in einem Bürgerentscheid eine Beteiligung ihrer Stadtwerke an einem ebenfalls von Trianel geplanten Kohlekraftwerk in Lünen abgelehnt. In Bielefeld sammelt eine Bürgerinitiative seit kurzem Unterschriften für den Ausstieg der Stadt aus einer Beteiligung am Atomkraftwerk Grohnde.
Mehr Informationen: <link>Bürgerbegehren gegen Stawag-Beteiligung an Kohlekraftwerk